Idee
 

Im Januar dieses Jahres besuchten einige Vertreter aus der Mainzer Fanszene den Fankongress in Berlin. Die Diskussionsatmosphäre und Gesprächskultur sogar zwischen rivalisierenden Fangruppen hinterließ dabei einen mächtigen Eindruck bei unserer Reisegruppe. Noch nie vorher hatte sich die deutsche Fanlandschaft gegenüber den Medien so offen präsentiert und derartigen Einblick in das Mysterium Fankultur gewährt. Während sonst viel zu oft übereinander gesprochen wird, wurde hier miteinander gesprochen, ein ehrlicher Dialog auf Augenhöhe. Auch in der nachfolgenden Berichterstattung fanden die anwesenden Pressevertreter sehr positive Worte über den selbst organisierten und finanzierten Kongress der Initiative „Pro Fans“. Völlig überwältigt vom Erlebten wurden bereits auf dem Rückweg nach Mainz erste Pläne geschmiedet, wie man diesen Spirit auch nach Mainz transportieren kann.
Uns war klar, wollen wir unsere Fankultur erhalten, dann funktioniert das nur über Kommunikation. Wir dürfen nicht länger in unserem Mikrokosmos bleiben, sondern müssen uns weiter öffnen, den Dialog suchen, gerade auch mit den Menschen, die uns sonst scharf kritisieren.
Schnell wurde die Idee eines Mainzer Fankongress’ geboren, anders als in Berlin sollte es sein, ausgerichtet auf unsere Stadt, unseren Verein und unsere Fanszene. Es sollte ein breiteres Spektrum an Fans ansprechen, nicht nur den Ultra in der Kurve oder den interessierten Journalisten, sondern ganz bewusst auch den Ottonormalfan, mit dem es sonst wenig Berührungspunkte gibt. Fans aus der Kurve, der Gegengerade, von der Haupttribüne oder aus dem Familienblock – alle sollen angesprochen werden und zu Wort kommen gelassen werden.
Nach mehreren Planungstreffen hatten wir ein Konzept erarbeitet, unter dem Titel „Mainzer Fantage – eine Woche im Zeichen der Fankultur“ soll es im September eine Veranstaltungsreihe mit Diskussionsrunden, Workshops, einer Kurvenschau und einem Filmabend geben. Wir haben uns vorgenommen dabei in konstruktiver, ehrlicher und auch kritischer Art und Weise miteinander zu sprechen, dazu versuchen wir hochkarätige Gäste in einer ausgewogenen Mischung aus Befürwortern und Kritikern für die Veranstaltungen zu gewinnen.
Mit Oberbürgermeister Michael Ebling und „Erstligaspieler“ Marco Rose haben wir zwei prominente Schirmherren für die Veranstaltungsreihe und den damit verbundenen Weg des Dialogs gewinnen können.
Auch der Verein Mainz 05 unterstützt die Idee der Fantage durch die zur Verfügung gestellten Räumlichkeiten und beteiligt sich aktiv daran, die Kommunikation untereinander weiter zu fördern.
Zusätzlich haben auch viele Einzelpersonen, Fanclubs und Organisationen ihre Unterstützung zugesagt. Nun liegt es an uns allen die Idee der Fantage, den Dialog zwischen allen Parteien neu zu entfachen, mit Leben zu füllen. Kommt zahlreich zu den Veranstaltungen, hört zu und redet mit, lasst uns alle gemeinsam einen Grundstein für eine lebendige, bunte und kreative Fankultur legen!